Heucobs

Was sind Heucobs?

Bei der Herstellung von Heucobs wird Gras zum optimalen Zeitpunkt gemäht und anschließend durch ein schonendes Warmluftverfahren getrocknet. Das Trockene Gras wird anschließend zerkleinert und meist zu ca. 2 cm langen Pellets gepresst.

In der Regel sind diese naturbelassen und bestehen nur aus Gräsern und eventuell Kräutern, welche auf den Wiesen zu finden sind.

 

heucobs

Wann füttert man Heucobs?

  • bei Atemwegsproblemen
  • zur Aufwertung von Heu, Silage und Weidegras
  • als Kraftfutterersatz
  • bei Unterversorgung an Rohfasern (z.B. durch Zahnprobleme)
  • bei altersbedingtem Gewichtsverlust
  • zur Förderung der Flüssigkeitsaufnahme
  • zum untermischen von Medikamenten

Vor- und Nachteile

Ein Großer Vorteil von Cobs ist, dass sich durch das Warmluftverfahren kein Schimmel oder Reizstaub bilden kann. Aus diesem Grund eignet sich diese Futterart gut für Pferde mit chronischen Husten- oder Astmaerkrankungen. Im weiteren kann man Heucobs bei Pferden mit Zahnproblemen füttern. Durch das bereits in der Herstellung zerkleinerte Gras fällt es dem Pferd leichter das Futter zu kauen und aufzunehmen.

Leider gibt es auch Nachteile bei Heucobs. Diese liegen darin, dass durch das Trocknungsverfahren teilweise Vitamine und ungesättigte Fettsäuren verloren gehen. Du solltest also nicht komplett auf richtiges Heu verzichten.

Worauf solltest du achten?

Obwohl auf den meisten Verpackungen steht das man die Cobs auch trocken füttern kann , rate ich dir hiervon tunlichst ab. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Cobs meist schneller gefressen werden als normales Heu. Dadurch und durch den hohen Quelleffekt von Heucobs kann es schnell zu einer Schlundverstopfung kommen, welche meist nicht ohne einen Tierarzt zu lösen ist.

Meine Empfehlung also: pro 1 kg Cobs 2-3 Liter warmes Wasser zugeben und bei kühler Lagerung ruhig über Nacht aufquellen lassen. Bei höheren Temperaturen reicht es in der Regel die Heucobs ca. 2-3 Stunden einweichen zu lassen.

Auf den Bildern ist unsere meist verwendete Sorte „Bergwiesencobs von Derby“, vor und nach dem Einweichen, zu sehen.

Heucobs  Derby Heucobs

Wie viele  Heucobs solltest du füttern?

Grundsätzlich kann man sagen, dass 1 kg Heucobs 1 kg normales Heu ersetzen und du pro 100 kg Körpergewicht ca. 1,5 kg Cobs füttern kannst.

Bei einer angenommenen Fütterung von 10 kg Heu pro Tag schadet es nicht ca. 3 kg davon über den Tag verteilt durch Heucobs zu ersetzen. Sollte dein Pferd an Zahn- Atemwegs- oder anderen Problemen leiden wodurch es weniger normales Heu frisst, kannst du die Ration Heucobs natürlich erhöhen um dein Pferd mit ausreichend Rohfasern zu versorgen.

Falls dein Pferd die Cobs nicht sofort annimmt kannst du die Ration anfangs mit einer Hand voll Kraftfutter „dekorieren“.

Was kosten Heucobs?

Meist werden die Cobs in 20-25 kg Säcken angeboten. Wobei  die günstigsten bei ca. 0,60 € / kg  anfangen und die etwas Teureren bis etwa 2 € / kg gehen . Wie bei fast allem heißt teuer nicht automatisch gut und meiner Meinung nach ist es auch nicht notwendig so viel Geld dafür auszugeben. Die billigsten sollte man logischer Weise auch nicht unbedingt kaufen, da hier meist an der Qualität gespart wird. Diese lassen sich oft schlecht einweichen und enthalten viel Staub, welcher einen Haupteffekt der Cobs zerstört. Ich rate dir ein Produkt zu wählen welches zwischen 0,75 € / kg und 1,00 € / kg liegt. Für diesen Preis gibt es hervorragende Heucobs, welche alle positiven Eigenschaften mit sich bringen und von den meisten Pferden ohne Probleme gefressen werden.

Um dir die Suche nach den Richtigen Heucobs zu erleichtern empfehle ich dir eines der folgenden drei Produkte bei welchen wir bisher nie Probleme hatten.

 

Mein persönlicher Favorit für ein normales Sport- oder Freizeitpferd sind die Wiesencobs von Derby , da diese sehr gut im Wasser aufquellen, viele Nährstoffe mit sich bringen und vom Preis/Kg im unteren Mittelfeld liegen.

 

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 Sollte dein Pferd doch schon etwas in die Jahre gekommen sein und z.B an Zahnproblemen leiden, empfehle ich dir die Heucobs der Marke Mühldorfer. Diese sind nicht so stark gepresst wie andere Cobs, wodurch sie besser aufquellen und sich besser kauen lassen.

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 Unter den Bio-Heucobs kann ich dir die Pre Alpin Bio Wiesencobs von Agrobs ans Herz legen. Diese  sind im Gegensatz zu anderen Bio-Cobs nicht ganz so krümelig. Leider muss man dazu sagen, dass Bio-Heucobs häufiger von Pferden abgelehnt werden als normale Heucobs. Sollte das bei deinem Pferd zutreffen kannst du probieren die Cobs mit ein par Rübenschnitzel oder ähnlichem zu vermischen.

 

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Tipp:

Gerade im Winter, wenn die Pferde kaum noch Gras auf den Weiden finden ist es Hilfreich Heu- oder Grascobs unter dass Futter zu mischen um einem Nährstoffmangel aus dem Weg zu gehen.

Lagerung von Heuccobs

Die falsche Lagerung von Pferdefutter allgemein kann zu schwerwiegenden Fehlern führen wozu demnächst ein ausführlicher Bericht erscheinen wird. Bei Heucobs ist es wichtig, dass diese wirklich absolut Trocken gelagert werden. Meist werden die Cobs in Pappe ähnlichen Säcken geliefert, welche meiner meinung nach nicht optimal sind. Diese können sich schnell mit Wasser vollsaugen, wodurch die Heucobs anfangen zu schimmeln. Bei uns auf dem Hof lagern wir die Cobs in ausrangierten und gesäuberten Tonnen welche in einer trockenen Scheune stehen. Mit dieser Methode hatten wir bisher nie Probleme. Solltest du keine Tonne übrig haben rate ich dir eine Große Kunststoffkiste mit Deckel zu besorgen oder das Futter auf mehrere Eimer mit Deckel zu verteilen. Wenn dir diese Möglichkeiten zu aufwendig sind bitte ich dich, 100% sicher zu gehen, dass deine Heucobs absolut trocken gelagert sind und dies auch regelmäßig zu überprüfen.

Futtertonne Heucobs

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Schau doch bei Interesse auch mal auf meinen anderen Beiträgen vorbei wie z.B. Futter lagern oder Mineralfutter.